Statements
November 2008
Sprit aus Zapfsäulen, aber nicht in Flaschen - Kein Alkohol in der Nacht an Tankstellen
Als erstes Bundesland will Baden-Württemberg den Verkauf von Alkohol zwischen 22 und 6 Uhr an Tankstellen verbieten. Die BWAG unterstützt dieses Vorhaben mit einem eindeutigen „Ja“. „Die Beschränkung der Verkaufszeiten für Alkoholika an Tankstellen von 22 bis 6 Uhr wäre ein wirksamer Beitrag zur Senkung des problematischen Alkoholkonsums. Das Verlangen nach Alkohol wird sich deswegen nicht vermindern, doch die Verfügbarkeit wird eingeschränkt. Tankstellen ermöglichen es suchtkranken Menschen, der sozialen Kontrolle zu entgehen und ihren Alkoholkonsum zu verstecken. Durch nächtliche Einkäufe in wechselnden Tankstellen vermeiden sie ein Auffallen in ihrem sozialen Umfeld“ sagt Vorsitzender Michael Haug aus eigener Erfahrung.
Mai 2003
Brief an Dr. Lasotta, suchtpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion
Die BWAG wendet sich für den Fall einer Kürzung der Landesglobalmittel für die Sucht-Selbsthilfe an Dr. Lasotta, den suchtpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion. Sie verweist auf ihre Leistungen in der Versorgung betroffener Menschen und erinnert daran, dass ihre Vielfalt und Qualität auch dank der guten politischen Unterstützung des Landes entwickelt werden konnte.
Diese Errungenschaften sollte die Politik nicht durch Kürzungen aufs Spiel setzen, denn sie würde das Wirken der Selbsthilfe angesichts ohnehin schwieriger gewordener gesellschaftlicher Rahmenbedingungen weiter erschweren.
Mai 2000
„Pro Arbeitstherapie“ - sollen stationäre Therapiemaßnahmen amputiert werden?
Angesichts einer Grundsatzdiskussion um die Reduzierung von Arbeitstherapien im stationären Bereich fordert die BWAG deren Erhalt und Weiterentwicklung, da sie Lebenskompetenzen vermittelt, wie sie für ein gelingendes Berufslebens unverzichtbar sind. Schon durch die Streichung arbeitstherapeutischer Maßnahmen im hauswirtschaftlichen Bereich sowie durch die Erhöhung des Wohnstandards in Patientenzimmern wird befürchtet, dass Patienten nach ihrer Entlassung nach Hause einen sozialen Abstieg erleben.
Für einen Großteil der Teilnehmer in den Selbsthilfegruppen hatte die Arbeitstherapie einen bedeutenden Anteil am Gelingen ihrer Suchttherapie. Dabei war ein wichtiger Lernschritt, zunächst als minderwertig empfundene Aufgaben zuverlässig zu erledigen und so einen Beitrag für die soziale Gemeinschaft zu leisten.
September 1999
BWAG bezieht Position zum Thema ‚Abstinenz’ angesichts kontroverser Diskussionen in Fachdiensten und Sozialpolitik
Es ist nicht Aufgabe der Sucht-Selbsthilfe, therapeutische Ziele wie „Abstinenz auf Zeit“ oder „Therapie der kleinen Schritte“ zu unterstützen. Derartige Konzepte widersprechen ihrem Selbstverständnis, schaden dem Suchtkranken und sind unökonomisch.
Leitbild der Sucht-Selbsthilfe ist und bleibt die abstinente Lebensführung. Nur so sind Hilfe und neue Lebensqualität für Suchtkranke und Angehörige gewährleistet. Nur auf diesem Weg hat die Sucht-Selbsthilfe Signal- und Präventivwirkung sowohl für Einzelne wie auch in der Gesellschaft.
November 1997
Baden-Württembergische Selbsthilfe- und Abstinenzverbände (BWAG) protestieren gegen die Schließung von Suchtberatungsstellen im Land
Die BWAG macht auf schwerwiegende Folgen aufgrund von geplanten Kürzungen der Landesmittel für die Suchtkrankenhilfe aufmerksam. Die Reduzierung des hauptamtlichen Beratungsangebots zieht eine Schwächung der Arbeit in den Selbsthilfegruppen nach sich.
Die Selbsthilfe- und Abstinenzverbände fordern von der Landesregierung eine Finanzierungsgarantie für den Weiterbestand der Suchtberatungsstellen und Fachkliniken und erklären ihre Bereitschaft, auch weiterhin in die Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern im Behandlungsverbund zu investieren.